Caipirinha - 4c media Cocktail für echte Abenteurer
(Cocktail aus Limetten, Rohrzucker und Eis mit Cachaca, oder alkoholfrei mit Gnger Ale)
Was hatten wir gelacht, als der kleine und etwas dumme Tim damals in unser Zeltlager am Pocahontas Lake gerannt kam und aufgeregt immer wieder diesen Satz plärrte: “Caipirinhas greifen an, Caipirinhas greifen an!” Dabei schwenkte er einen Arm, an dessen Hand sich ein Fisch in der Größe einer Untertasse festgebissen hatte. Aber wir waren viel zu sehr mit Lachen beschäftigt, um seinen Worten die nötige Bedeutung beizumessen. Damals waren wir jung, und nahezu unsterblich. Hätten wir die Weisheit des Alters besessen, wäre vielleicht alles anders gekommen.
Und Tim hätte seine Karriere beim Militär machen können, wie er es sich immer gewünscht hatte. So hatte er keine Chance, denn als wir uns wieder beruhigt hatten, war von Tim nur noch eine Gürtelschnalle übrig. Angenagt! Das Fischwesen hatte sich derweil mit rollenden Augen umgesehen, und sich hüpfend auf die nächstbeste Gruppe Teenager im Ferien-Zeltlager zubewegt. Es läuft mir heute noch ein kalter Schauer des Entsetzens über den Rücken, wenn ich an die süße Paula denke, die erst dann erschrocken mit Lachen aufhörte, als der Fisch ihr bereits beide Beine abgefressen hatte.
Erst dann kam Bewegung in die Menge - kreischend rannten wir kreuz und quer durch das Zeltlager, feststellend, das immer mehr dieser zähneklappernden Biester über uns herfielen. Dazu dieser süßliche Limettenduft ... .
In wenigen Sekunden war das Heer der herannahenden Zahnfische zu Tausenden angewachsen. Und erst viel zu spät viel uns auf, das wir systematisch auf den See zugetrieben wurden. Einige von uns, die sich an Survival-Lehrgänge vom letzten Jahr erinnern konnten, suchten ihr Heil, indem sie vereinzelte Kiefern erklommen. Sie werden es mir nicht glauben, aber ich konnte sehen, wie sich ein Dutzend der Biester in wenigen Sekunden durch den Stamm fraßen und den Baum so zum Umstürzen brachten.
Es läuft mir heute noch ein kalter Schauer des Entsetzens über den Rücken, wenn ich an die süße Paula denke, die erst dann erschrocken mit Lachen aufhörte, als der Fisch ihr bereits beide Beine abgefressen hatte.
Auch die wenigen provisorischen Waffen, die wir zur Verfügung hatten, konnten nichts ausrichten: Versuchte man, mit einem Tennisschläger oder einem stabilen Ast diese Monster wegzuschlagen, kam es nicht selten vor, das sie sich während des Schlages noch durch das Gitternetz oder das Holz fraßen. Schaffte man es tatsächlich, einen der Fische treffsicher fortzuschlagen, nahmen mindestens dreimal so viele Biester seinen Platz ein. Es war eine Invasion! Als wir am Ufer des Sees zusammengetrieben worden waren, verfielen viele der Mädchen und Jungen beim Anblick des Sees spontan dem Wahnsinn. Denn der See war komplett seines Wassers beraubt worden, statt dessen wogte eine meterhohe Schicht zappelnder Kreaturen im Lake Pocahontas herum ... .
Fragen Sie mich nicht, wie ich dem entkommen konnte - ich weiß es selbst nicht mehr. Nach ein paar Tagen fand ich mich in einem Krankenhaus in der Nachbarstadt wieder, ein Trucker hatte mich wohl auf einer Landstraße irgendwo weit draußen aufgelesen. Seitdem beobachte ich. Analysiere, notiere, forsche. Die Nachrichten mögen nicht von solchen Ereignissen berichten, aber glauben sie mir, sie tun es. Man muß nur genau hinhören, und zwischen den Zeilen lesen. Ich meide seitdem Wasser, wo ich nur kann, meine Toilette wird nur mit ausreichender Bewaffnung betreten. Sie sind da draußen, klappern mit den kleinen Zähnen, und lauern. Hüten sie sich vor dem Regen.
Caipirinhas greifen an!
4c media Abenteuer vom Lake Pocahontas