Montag, 07.01.2013

Am Montagmorgen um 9 Uhr begann mein erster Praktikumstag bei 4c media. Nachdem mich Herr Bechert begrüßt hatte, wurde ich vom gesamten Team freundlich willkommen geheißen. Mir fiel gleich die angenehme Arbeitsatmosphäre im renovierten Sudhaus auf, wo 4c media im ersten Stock in großen, hellen und offenen Räumen Platz gefunden hat.

Meine erste Tätigkeit bestand darin, allen Mitarbeitern „über die Schultern zu schauen“, also einen kleinen Einblick zu bekommen, wer im Team für welche Aufgabe zuständig ist, und welche Aufgabenbereiche es gibt.

Anschließend folgte die Teambesprechung, die jeden Montag stattfindet. Dort trägt jeder Mitabeiter seine Aufgaben für die kommende Woche vor und schreibt diese auf gelbe Notizzettel, die später auf dem "Scrumboard" angeheftet werden. Dort sind immer alle laufenden Projekte und Aufgaben übersichtlich dargestellt.

Mittags erhielt ich meine erste Aufgabe: Es ging um die Erstellung eines Informations-PDFs für zwei Fahrräder der Firma CUBE. Hierzu sollte ich die vorhandenen Informationen von der Website zusammen mit einer Profilansicht des Produkts in InDesign ansprechend gestalten. Zunächst fügte ich die schon fertig freigestellte Profilansicht in InDesign ein. Danach begann ich, Screenshots der Texte auf der Produktwebsite anzufertigen, um sie später verwenden zu können. Um die Informationen auf einer DIN-A4-Seite unterbringen zu können, musste ich die Screenshots aufteilen. Danach sollte noch eine DIN-A4 Seite lediglich mit Fotos des Fahrrads ausgefüllt werden. Auch hier waren einige Versuche nötig, bis ich die richtige Aufteilung der Bilder gefunden hatte. 

Donnerstag, 10.01.2013 

Gleich zu Beginn führte ich die letzten Änderungen an dem CUBE Informations-PDF durch. Die Tabellen passte ich in der Größe an und ersetzte einen Textblock mit Größenangaben und Maßen. Später folgte der Export aus InDesign in das PDF-Format, damit der einfache Versand per E-Mail möglich ist. Es benötigte einige Versuche, die PDF-Datei für den Versand vorzubereiten, da zahlreiche Bilder in das Dokument eingebettet waren. 

Danach wurde mir die Aufgabe gestellt, Werbeanzeigen in Katalogen und Zeitschriften nach bestimmten Kriterien zu analysieren. Nach dem Besprechen einer Beispielanzeige versuchte ich selbst, zu den Punkten auf dem Vorgabenblatt Beispiele in Bezug auf die Werbeanzeige zu finden. Als ein Punkt stellt sich beispielsweise der so genannte "Main Claim" heraus, welcher den Anspruch, was das beworbene Produkt zu können behauptet, wiedergibt. Oder der "Main Benefit", der den Nutzen, welchen der Betrachter der Anzeige erhält, anzeigt. Jedoch ist nicht jede Werbung gleich aufgebaut, so existieren Anzeigen ohne Headline oder Slogan, oder lediglich mit Bildern anstatt einer genaueren Beschreibung des beworbenen Produkts. Das macht die Aufgabe ziemlich anspruchsvoll und interessant zugleich, weshalb ich mir vornahm, auch die nächsten Tage daran weiterzuarbeiten. 

Freitag, 11.01.2013 

Die Anzahl an Werbeanzeigen in einer Zeitschrift ist wirklich groß. Werbung für Fahnenbeleuchtung, Kettensägen oder Uhren finden sich in den Magazinen. Vor allem Uhrenwerbungen sind sehr minimalistisch gehalten, während Werbung von regionalen Unternehmen oft voll mit Informationen und Text bestückt ist. Dort ist nicht klar ersichtlich, ob es sich nun um eine wichtige oder unwichtige Information handelt, der Betrachter ist mit den Informationen überfordert. 

Außerdem fiel mir auf, dass die CUBE-Werbeanzeige, mit der ich begonnen hatte, am deutlichsten den von mir analysierten Kriterien entsprach. Jedoch ist Werbung, die aus dem Raster ausbricht, nicht unbedingt schlecht, sofern sie die gewünschte Wirkung erzielt. Ich hatte mittlerweile schon einige Anzeigen betrachtet und analysiert, so fiel mir die Aufgabe immer leichter, selbst wenn nur wenige Informationen und Inhalte in der Anzeige verwendet wurden. 

In Zukunft werde ich Werbung im Allgemeinen wohl viel bewusster betrachten und wahrnehmen, als ich es vorher getan habe. 

Montag, 14.01.2013 

Bis zum Nachmittag hatte ich insgesamt zehn Werbeanzeigen analysiert, dann war es an der Zeit, das gelernte in der Praxis umzusetzen. Zu diesem Zweck dachte ich mir eigene Produkte aus, die es in dieser Form auf dem Markt noch nicht gibt, um sie anschließend auf einer Werbeseite zu präsentieren. Das war keine leichte Aufgabe, da viele Ideen schon umgesetzt worden waren. So hatte ich am Ende einige Produktideen zusammen, welche anschließend verwendet werden sollten. 

Zunächst suchte ich nach geeignetem Bildmaterial, das mir bei der Erstellung der Werbung in Photoshop und InDesign behilflich sein könnte und sortierte die verschiedenen Fotos und 3D-Modelle in den jeweiligen Produktordner. Hier war besonders auf eine große Auflösung des Bildes zu achten, da es später in InDesign verarbeitet wird. 

Dienstag, 15.01.2013

Ich nutzte den Dienstag, um mit der Umsetzung meiner ersten Produktidee zu beginnen. Ich hatte mit überlegt, ein Smartphone auf der Rückseite mit einer Wärmeplatte auszustatten, die es ermöglicht, Getränke unterwegs länger warm zu halten. Hierzu nutzte ich ein 3D-Modell eines iPhones, welches ich zunächst freistellte. Anschließend ersetzte ich die Rückseite mit Hilfe von Filtern durch eine graphitfarbene aufgeraute Platte, auf der später eine Tasse Platz finden sollte. Ich erzeugte durch Lichtreflexe auf der neu erstellten Rückseite eine natürliche Optik, am Rand malte ich Schatten mit dem Pinselwerkzeug. Wichtig war mir hier ein non-destruktives Arbeiten in Photoshop mit Einstellungsebenen und Masken, sodass jeder Arbeitsschritt wieder rückgängig gemacht werden konnte und keine Bildteile verloren gingen. 

Nun erstellte ich eine matte Reflexion und den Schattenwurf des Objekts, um einen Boden zu erzeugen. Hierzu spiegelte ich das Smartphone und passte es mit dem Transformationswerkzeug an die ursprüngliche Form an. Danach folgte noch das Weichzeichnen der Spiegelung, um die Illusion eines matten Untergrunds zu erhalten. War das geschafft, begann ich mir zu überlegen, wie ich eine Tasse am besten auf dem Smartphone platzieren konnte. Vor allem war hier wieder das Problem, dass ich kein Bildmaterial in der richtigen Auflösung finden konnte. Nach langer Suche wurde ich schließlich doch fündig, auch wenn die Perspektive nicht hundertprozentig mit der des iPhone zusammen passte. Deshalb stauchte ich die Öffnung und den Boden der Tasse etwas, sodass beide Objekte perspektivisch übereinstimmten. Dann passte ich die Beleuchtung auf der Tassenoberfläche des Lichteindrucks der Komposition an. Schließlich fügte ich noch einen Objektschatten auf der Wärmeplatte hinzu. 

Danach begann der zweite Teil: Ich duplizierte das gerade erstellte Dokument und machte die Tasse sowie das Phone halb transparent, um zeigen zu können, was sich im Inneren befindet. Da die Erfindung mit Induktion, also Spulen, funktioniert, zeichnete ich in Illustrator eine Spirale und importierte sie in Photoshop. Dort extrudierte ich die Form mit den 3D Werkzeugen, und passte die Perspektive und Beleuchtung wieder den anderen Objekten an, sodass die Spule den Eindruck erzeugt, sie würde innerhalb des Smartphones liegen. 

Mittwoch, 16.01.2013 

Am Mittwoch begann ich mit der Erstellung des Layouts in InDesign. Ich hatte schon eine grobe Vorstellung der Anordnung der einzelnen Elemente, und so war das Grundraster schnell fertig. Um das weiße Blatt mit Inhalt füllen zu können, mussten noch drei weitere Detailgrafiken meines Produkts erstellt werden, die später mit einer Bildunterschrift die Funktionen näher erklären sollten. 

Anschließend importierte ich die einzelnen .psd Dateien in mein InDesign Dokument, um sie frei platzieren zu können. Als Hintergrund wählte ich eine Tafeltextur, die ich vorher in Photoshop noch von Staub und Kratzern bereinigte. Die große Ansicht meiner Erfindung fand mittig auf der Anzeige platz, darüber schob ich die Headline und den Slogan. Dieser lautet „Kalter Kaffee?“ und soll auf das Produkt aufmerksam machen. Darunter setzte ich die drei Kreise und erstellte passende Bildunterschriften. Gleich darunter positionierte ich die Detailbeschreibung (“Reason Why”), die zusammen mit den Detailgrafiken darüber die Angebotsbegründung bildet. 

Waren die Grafiken eingesetzt und die Texte platziert, machte ich mir Gedanken über die Erstellung eines Logos für die fiktive Marke, die meine Erfindung anbieten sollte. 

Donnerstag, 17.01.2013 

Auch am vorletzten Praktikumstag war ich mit der Werbeanzeige beschäftigt. Ich tauschte die Schriftart gegen eine passendere und modernere, serifenlose Schrift aus und brachte durch Farbe etwas Leben in die Anzeige. 

Da ich mir nicht nur ein Produkt ausgedacht hatte, begann ich gleich mit der Umsetzung einer zweiten Idee. Ich hatte mir überlegt, eine Video-Skibrille zu „entwerfen“, die bestimmte Informationen wie Geschwindigkeit, Temperatur und Wetter einblenden kann. Auch hier war es nötig, geeignetes Bildmaterial zu finden. Als ich ein Produktfoto einer Skibrille gefunden hatte, importiere ich das Bild in Photoshop und stellte es frei. Da es sich um eine Video-Skibrille handelt, mussten auf der Oberfläche natürlich auch Informationen zur Demonstration eingeblendet sein. Dazu schrieb ich diese zunächst als Text und spiegelte sie dann. Somit entstand der Eindruck, die Informationen würden in dem Brillenglas stehen. Anschließend zeichnete ich in Illustrator eine kleine Vektorkarte und importierte sie in Photoshop, um die Navigationseigenschaften der Brille zu demonstrieren. Auch hier folgte wieder das Spiegeln und Verzerren in die gewünschte Position.

Freitag, 18.01.2013

Es war es soweit: Der letzte Tag bei 4c media! Auch wenn die Zeit viel zu schnell vorbei ging, waren es zwei Wochen, die mir sehr viel Spaß bereitet haben. Ich bekam Einblicke in verschiedene Aufgabengebiete, beispielsweise den des Mediengestalters oder des Webentwicklers. Zudem konnte ich mein Wissen in verschiedenen Bereichen rund um Gestaltung und Werbung erweitern und sogar eigene Dinge Entwerfen und Gestalten. Besonders gefreut hat mich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mitarbeiter, die mir bei Problemen und Fragen immer weiterhalfen.

Ich möchte mich bei 4c media für die zwei Wochen bedanken, und hoffe, später auch einmal den Beruf des Mediengestalters ausüben zu können!