Auslandspraktikum in Helsinki | Erasmus Schüleraustausch

Moi! 
Im Rahmen eines Auslandspraktikum über Erasmus war ich in der ehemaligen Welthauptstadt des Designs – Helsinki unterwegs. Wir Schüler hatten die Wahl ein Foto- oder Filmprojekt durchzuführen. Ich entschied mich meine Fotografie Kenntnisse zu erweitern und nahm mir vor die Gegensätze Bewegung und Stille festzuhalten. Man hatte also ganze 2 Wochen Zeit um sich mit der Stadt und der Kamera auseinanderzusetzen, um sein persönliches Ziel zu erreichen. In dieser Zeit besuchten wir drei mal die sehr fortgeschrittene Schule Omnia in Espoo und bekamen dort einen Raum zum Arbeiten. Hier liehen wir uns Kamera und Filmutensilien und bekamen gute Tips von einheimischen Lehrern und Schülern. Am letzten Tag wurden dann alle Projekte der Schülergruppen vorgestellt und gefeiert. Nun möchte ich euch ein paar Highlights aus meiner Zeit auf Helsinki berichten und natürlich am Ende mein Projektergebnis zeigen.

Eine der schönsten Insel bei Helsinki - Suomenlinna

Eine Insel, die man in Kürze mit der Fähre erreichen kann. In nur 20 Minuten ist man fast in einer anderen Welt. Schon auf dem Weg schwimmt man an kleinen Inseln mit rot-weißen, skandinavischen Häuschen vorbei. Auf der Insel hat man das Gefühl durch ein kleines verlassenes Dörfchen zu laufen, aber die Insel ist tatsächlich bewohnt und hat sogar einen eigenen Supermarkt. Das besondere an Suomenlinna sind die grünen Wiesen, die dreieckigen Häuschen und natürlich die Festung. Ein Ort, weg von all dem Trubel in der Stadt - Ein Ort zum Entspannen.
Ein weiteres Highlight der Insel war ganz klar die Ausstellung in Soumelinna: Eine alte Industriehalle, komplett abgedunkelt. Als wir eintraten sahen wir erst einmal nichts, sodass man sich kaum traute auch nur einen Schritt zu laufen. Doch dann folgte Gesang und Stimmen aus allen Richtungen. Die zwei Kunstobjekte wurden nach und nach passend zur Musik beleuchtet. Das ganze klingt fast ein bisschen unheimlich aber war ein wahnsinniges Erlebnis, welches alle Sinne ansprach.

Helsinki bietet eine Vielzahl an Ausstellungen und Museen:

Hier in Helsinki gibt es wöchentlich wechselnde Ausstellungen und Museen in die verschiedensten Richtungen. Mein Highlight war eindeutig das Amos Rex – ein Kunstmuseum, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen. Zur Zeit gibt es die Ausstellung von teamLab – ein Kunstkollektiv aus Künstlern, Programmierern, Architekten und Grafiken die das Ziel haben, die Realität durch kollektive Initiativen neu zu gestalten. Was für ein Glück, dass diese ein paar Monate vor unserer Anreise eröffnet wurde! Bewegte Gemälde mit japanischer Musik unterlegt machten uns beim Anblick sprachlos. Man fühlte sich wie in einer Traumwelt. Viele kleine Details ließen uns insgesamt 4-5 Stunden im Museum verweilen.

Wie ich die Stadt Helsinki und die Leute erlebt habe:

In Helsinki ist alles sehr kompakt aber dennoch gibt es so viel zu sehen. Die Stadt hat eine eindrucksvolle Architektur und historische Gebäude, wo man nur hinsieht. Ein Hafen der zum Entspannen und in die Ferne blicken einlädt. Außerdem gehen die Finnen wohl gerne und viel zum Friseur, da hier eine Filiale nach der anderen folgt. Besonders sind hier auch die vielen kleinen Läden in allen Gassen. Helsinki ist zudem in verschiedene Viertel aufgeteilt – vom Design District über das historische Viertel bis hin zum Hipster Viertel - ist hier für jeden etwas dabei. Von unserem Hotel aus war das meiste in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar aber auch das Straßennetz ist perfekt ausgebaut. Wirklich alle Finnen sind sehr nett und hilfsbereit! Viele können sogar deutsch sprechen, jedoch kommt man mit Englisch überall zurecht. Die finnische Sprache wurde uns an einem der Tage in der Schule Omnia in Espoo geleert. Ähnlichkeiten zum Deutschen oder Englischen sucht man hier leider vergeblich. Suomalainen on mukava mutta vaikea kieli (Finnisch ist eine schöne aber schwere Sprache)
Das besondere an Helsinki: Helsinki ist eine belebte Stadt mit mächtigen Gebäuden. Sollte man jedoch mal etwas Ruhe suchen, kann man überall in kürzester Zeit grüne Plätze in der Natur erreichen. Eine tolle Mischung die den Einwohnern sicherlich eine hohe Lebensqualität gibt. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Leute hier sehr glücklich sind.

Wer Fisch, Zimt und Lakritz mag ist in Finnland genau richtig!

Nicht in dieser Kombination aber das sind wohl die auffälligsten, finnischen Speisen, an die man in Helsinki nicht vorbei kommt.
Rund um den Hafen kommen einem von allen Seiten Gerüche von leckerem, gebratenem Fisch in die Nase! Vor allem Lachs ist hier ein Highlight. Selbst ein Fischbrötchen aus dem Hafen ist hier ein voller Genuss. So viel Lachs wie in diesen 2 Wochen, habe ich wohl die letzen 3 Monate nicht gegessen! Hier bekommt man in einigen Restaurants einmaligen Fisch serviert.
Backwaren: Natürlich muss ich hier die finnischen Zimtschnecken erwähnen. Aus jeder Bäckerei kommt einem der süßliche Zimtgeruch entgegen. Da gibt es keinen Weg daran vorbei! Beim Gebäck kann man nur sagen - eines ist süßer als das andere, viele sind eigenhändig und frisch gebacken. Da kann sich so manche deutsche Bäckerei eine Scheibe abschneiden. 
Lakritz: Auch eine typische Süßigkeit in Finnland. Ob in Stangenform, zum lutschen, kauen oder in Schokolade eingearbeitet. Es gibt hier wahrscheinlich alle Variationen die man sich nur vorstellen kann.

Wie designt Helsinki?

Es gibt hier auffällig viel Bildschirmwerbung – große Leinwände an sämtlichen Gebäuden, kleine Screens die Rolltreppen entlang und Aufsteller mit animierter Werbung. Man erkennt klar den skandinavischen Stil: reduziertes geradliniges Design. Selbst ein Kaufhausmagazin wirkt hier wie ein Designer Magazin. Sehr inspirierend für einen Azubi wie mich.

Mein spannendes, lehrreiches Fotoprojekt in Helsinki

Mein Ziel war es vor allem viel mit der Belichtungszeit zu spielen und mehr Sicherheit bei den Kameraeinstellungen zu erhalten. Daher auch die Wahl des Themas Bewegung und Stille. Vom ersten Tag an packte mich die Lust zu fotografieren. Ich lief durch die Stadt und suchte nach bewegten und ruhigen Momenten. Zunächst musste ich mir einen Überblick verschaffen, was hier an Motiven überhaupt umzusetzen ist. Dabei merkte ich schnell, dass sich einige Motive wie von selbst ergaben. Ich suchte gezielt Plätze mit vielen Leuten auf um hier die Lebendigkeit der Stadt festzuhalten. Bei den ruhigen Momenten halfen mir meine Schulkollegen aber auch Leute von der Straße, die durchwegs offen für kurze Shootings mit mir waren. Ich konnte in diesen 2 Wochen mehr dazulernen als erwartet und bin selbst stolz auf mein Ergebnis. Es waren lehrreiche, erlebnisreiche und unvergessliche 2 Wochen in einer wahnsinnig inspirierenden Stadt.
Ich sehe es als Geschenk, Teil dieses Auslandspraktikums gewesen zu sein.
Moi Moi 
Eure Meli